Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern

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Seit 2013 analysiert die vbw regelmäßig den Ausbaustand der digitalen Infrastruktur in Bayern. Die vorliegende Studie für 2017 belegt, dass der Breitbandausbau im Freistaat beachtliche Fortschritte macht. Die verfügbaren Bandbreiten werden sichtlich besser, die Glasfaser rückt deutlich näher an die Abnehmer. Auch wenn der Weg zu einer flä- chendeckenden Versorgung mit 100 Mbit/s noch weit ist, sind das wichtige Erfolge. Insbesondere in ländlichen Räumen sind sie zu wesentlichen Teilen staatlicher Förde- rung zu verdanken. Für den Mobilfunk gibt es bisher keine entsprechende Förderung. Das Ausbautempo wird vom Markt und durch mit der Vergabe von Funklizenzen verbundene Auflagen bestimmt. Unsere Analyse zum Ausbaustand in Bayern verbindet Mobilität mit Erreich- barkeit. Dazu setzt sie nicht auf dem üblicherweise herangezogenen Versorgungsgrad privater Haushalte auf, sondern nimmt Verkehrsstrecken in den Blick. Das Ergebnis bestätigt die praktischen Erfahrungen: an vielen Punkten sind Verbindungsqualitäten so schlecht, dass Telefonate und Datenverbindungen abbrechen. Aus unserer Sicht heißt das: Der eingeschlagene Ausbauweg ist richtig, der Weg zum Ziel noch weit. Der Ausbau muss an Tempo gewinnen, ohne die grundsätzliche Orien- tierung am Markt aufzugeben. An Bund und Freistaat liegt es, ihre Ausbaustrategien weiterzuentwickeln und dort, wo der Markt an Grenzen stößt, gegebenenfalls auch zusätzlich fördernd einzugreifen. Speziell gilt das im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Glasfaserinfrastruktur und den Umbau der Netze auf den nächsten Mobilfunkstan- dard, den die im Juli 2017 vorgestellte 5G-Strategie der Bundesregierung für Deutsch- land zielgerichtet in den Blick nimmt. Auch die EU muss Bremsen lösen und auch dort, wo bereits 30 MBit/s zur Verfügung stehen, bedarfsgerechte Förderung des Netzaus- baus erlauben
Keywords: 
Digital Future, Intrastructure, Digital Revolution
Country of publication: 
Germany
File: 
Publication date: 
Wednesday, February 28, 2018
Title Original Language: 
Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern
Abstract Original Language: 
Seit 2013 analysiert die vbw regelmäßig den Ausbaustand der digitalen Infrastruktur in Bayern. Die vorliegende Studie für 2017 belegt, dass der Breitbandausbau im Freistaat beachtliche Fortschritte macht. Die verfügbaren Bandbreiten werden sichtlich besser, die Glasfaser rückt deutlich näher an die Abnehmer. Auch wenn der Weg zu einer flä- chendeckenden Versorgung mit 100 Mbit/s noch weit ist, sind das wichtige Erfolge. Insbesondere in ländlichen Räumen sind sie zu wesentlichen Teilen staatlicher Förde- rung zu verdanken. Für den Mobilfunk gibt es bisher keine entsprechende Förderung. Das Ausbautempo wird vom Markt und durch mit der Vergabe von Funklizenzen verbundene Auflagen bestimmt. Unsere Analyse zum Ausbaustand in Bayern verbindet Mobilität mit Erreich- barkeit. Dazu setzt sie nicht auf dem üblicherweise herangezogenen Versorgungsgrad privater Haushalte auf, sondern nimmt Verkehrsstrecken in den Blick. Das Ergebnis bestätigt die praktischen Erfahrungen: an vielen Punkten sind Verbindungsqualitäten so schlecht, dass Telefonate und Datenverbindungen abbrechen. Aus unserer Sicht heißt das: Der eingeschlagene Ausbauweg ist richtig, der Weg zum Ziel noch weit. Der Ausbau muss an Tempo gewinnen, ohne die grundsätzliche Orien- tierung am Markt aufzugeben. An Bund und Freistaat liegt es, ihre Ausbaustrategien weiterzuentwickeln und dort, wo der Markt an Grenzen stößt, gegebenenfalls auch zusätzlich fördernd einzugreifen. Speziell gilt das im Hinblick auf den weiteren Ausbau der Glasfaserinfrastruktur und den Umbau der Netze auf den nächsten Mobilfunkstan- dard, den die im Juli 2017 vorgestellte 5G-Strategie der Bundesregierung für Deutsch- land zielgerichtet in den Blick nimmt. Auch die EU muss Bremsen lösen und auch dort, wo bereits 30 MBit/s zur Verfügung stehen, bedarfsgerechte Förderung des Netzaus- baus erlauben.
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